Kuno Rieke

 

geboren am 15.07.1897 - gestorben 02.03.1945

 

Kuno Rieke (auf den Bild sitzend ganz links) stammte aus einer sozialdemokratisch geprägten Arbeiterfamilie in Braunschweig. Ab 1911 besuchte er das Herzogliche Lehrer-Seminar. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Rieke an der Ost- und Westfront, im Anschluss setzte er seine Ausbildung fort und fand im Anschluss eine Anstellung als Lehrer an den Braunschweiger Bürgerschulen. Ab 1924 arbeitete er im Landesschulamt und ab 1928 als Regierungsrat im Braunschweigischen Staatsministerium.

 

Seit 1920 engagierte Rieke sich in der Mehrheitssozialdemokratischen Partei Deutschlands (MSPD). Hier war ihm als Mitglied des Bezirksvorstands die Modernisierung der Schulpolitik ein besonderes Anliegen. 1924, vier Jahre später, wurde Rieke im Alter von 27 Jahren in den Braunschweigischen Landtag gewählt und war von 1930 bis 1933 dessen Präsident. Zudem war er seit Mai 1930 Kreisdirektor in Blankenburg/Harz. Nach der frühen Regierungsbeteiligung der Nationalsozialisten im Landtag wurde er im Februar 1931 aus politischen Gründen entlassen.

 

Nach der Machtübernahme der NSDAP und Misshandlungen durch die Nationalsozialisten aufgrund seiner politischen Tätigkeit floh Rieke 1933 nach Dänemark. Er kehrte jedoch, auf ein baldiges Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten hoffend, zurück. 1935 wurde er schließlich in Berlin verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Aufgrund seiner instabilen Gesundheit stellte Rieke 1943 ein Entlassungsgesuch, das auch die Lagerleitung unterstützte. Die Freilassung scheiterte jedoch am Einspruch des Braunschweigischen NS-Ministerpräsidenten Dietrich Klagges. Rieke starb kurz vor Kriegsende an Magenkrebs und wurde in einem Massengrab beigesetzt.


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