Gedenkstätte für jüdische KZ-Häftlinge

 

Die langgestreckte Rasenfläche neben dem jüdischen Friedhof, mit einer im Boden eingelassenen Gedenkplatte, ist von Büschen umsäumt. Sie erinnert an diese 80 Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft, von denen nur 69 namentlich bekannt sind.

Die Inschrift lautet: „Weil sie Juden waren, wurden sie aus ihrer Heimat verschleppt, um für ein unmenschliches System zu arbeiten und zu sterben (1944-1945).“

 

Den zunehmenden Mangel an Arbeitskräften im Kriegsverlauf glich die Firma Büssing dadurch aus, dass Firmenvertreter ins KZ Auschwitz fuhren und dort Häftlinge für die Zwangsarbeit selektierten/ aussuchten/ ausmusterten. Der erste Transport traf im September 1944 ein, zwei weitere folgten. Die Häftlinge arbeiteten in den Betriebsteilen in Braunschweig und Vechelde und lebten in KZ-Außenlagern (Braunschweig, Schillstraße; ehemalige Jutespinnerei Vechelde).

 

Zwischen dem „Ehrenfriedhof 1939-1945 II“ und dem benutzten Teil des jüdischen Friedhofs war ein Zwickel übrig geblieben, den die Stadt 1944 – 1945 dazu verwendete, um die Asche der durch Zwangsarbeit in den KZ-Außenlagern Schillstraße, Jutespinnerei und SS-Reitschule umgekommenen Juden und Jüdinnen zu verstreuen. Eines der jüdischen Opfer aus der SS-Reitschule war Bice Sonnino, eine Italienerin, deren Asche nicht hier verstreut wurde, sondern deren Urne allerdings auf dem Ausländerfriedhof beigesetzt wurde.

 


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